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Interreg Europe-Projekt "REliHE"

Projektname: REliHE - Religious Heritage in Rural Areas/ Religiöses Erbe in ländlichen Gebieten

Laufzeit: 01.04.2024 – 30.06.2028

Projektbudget: 1.569,442 Euro

Fördergeber: EU-Förderprogramm "Interreg Europe"

Projektpartner:

  • Italien: Politecnico di Torino – Technische Hochschule Turin (Projektleitung)
  • Niederlande: Provinz Overijssel
  • Spanien: Provinz Zaragoza
  • Polen: Woiwodschaft Kujawien-Pommern
  • Tschechien: Bezirk Südböhmen
  • Lettland: Region Zemgale
  • Deutschland: Bezirk Oberpfalz

Unter der Federführung des Politecnico di Torino, der Technischen Hochschule Turin in Italien, startete im April das von der Europäischen Union geförderte Interreg Europe-Projekt „Religious Heritage in rural areas (REliHE)“, an dem sich auch die Kultur- und Heimatpflege des Bezirks Oberpfalz beteiligt. Im Vordergrund steht hierbei das religiöse Erbe als zentrales Element der europäischen Kulturlandschaft. Am Projekt beteiligt sind neben der Oberpfalz sechs Partnerregionen aus Italien, Spanien, den Niederlanden, Polen, Tschechien und Lettland, die sich auf die Suche nach Nutzungsmöglichkeiten (bzw. den Prozessen hierzu) von eigentlich „sakralen Gebäuden“, die nicht mehr für kirchliche Zwecke gebraucht werden, machen. Ziel des Projektes ist daher die Entwicklung von Strategien und Konzepten für eine sinnvolle Nachnutzung und nachhaltige Weiter- bzw. Wiederverwendung des religiösen Erbes in ländlichen Räumen.

Während dieses Thema in den Niederlanden schon vor vier Jahrzehnten auf der Tagesordnung stand, hat man den Eindruck, dass man hier in der Oberpfalz noch ganz am Anfang steht, sich aber schon eine große Welle am Horizont abzeichnet (z.B. ganz aktuell St. Theresia und St. Fidelis in Regensburg und St. Barbara in Maxhütte, wo die Profanierung bzw. der Abbruch ansteht oder droht – oder aber Großprojekte wie Michelfeld oder auch Frauenzell, wo man gewisse Prozesse begleiten, beobachten und analysieren kann). Ein wichtiges Moment wird der internationale Vergleich, das gegenseitige Von-Einander-Lernen und das Austauschen von Infos über Best-Practice-Beispielen sein. Dazu sind gegenseitige Besuche, regelmäßige fachliche Austausche und gemeinsame inhaltliche Workshops geplant. Im März 2025 werden Vertreter der am Projekt beteiligten Partnerregionen in die Oberpfalz kommen, um hier gelungene Beispiele und Fälle mit Handlungsbedarf gleichermaßen zu erkunden und in einen Austausch zu treten.

Aktuelles

Im August findet beim Bezirk Oberpfalz bereits das dritte lokale Netzwerktreffen des EU-Projektes „Religiöses Erbe in ländlichen Gebieten“ statt. Zu diesem Stakeholder-Treffen sind Vertreter aus den Bereichen Kirche, Wissenschaft, Denkmalpflege und öffentliche Verwaltung eingeladen.

Gute Praxisbeispiele aus der Oberpfalz

Studienbesuche in den beteiligten Regionen:

Partner Meeting und Study Visit in der Oberpfalz (10. – 12.03.2025)

Im März fand das dreitägige Partner Meeting inkl. Study Visit unseres INTERREG EUROPE-Projekts „REliHE“ in der Oberpfalz statt. Die Delegation mit Fachexperten aus Italien, Spanien, den Niederlanden, Polen, Tschechien, Lettland und Bayern war drei Tage in der Oberpfalz unterwegs, um gelungene Beispiele und Fälle mit Handlungsbedarf gleichermaßen zu erkunden.

Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden und die engagierten Gastgeberinnen und Gastgeber in den beteiligten Orten für die großartige Unterstützung, die spannenden Einblicke in die Projekte vor Ort und die Offenheit, mit der über Heraus-forderungen und Erfolge der Maßnahmen berichtet wurde.

Hier finden Sie die Pressemeldung des Bezirks und Links zur Berichterstattung verschiedener Medien zum Study Visit in der Oberpfalz:

Pressemitteilung des Bezirks: www.bezirk-oberpfalz.de/pressemeldungen/2025/eu-projekt-soll-leerstehenden-kirchen-und-kloestern-neues-leben-einhauchen

BR: www.br.de/nachrichten/bayern/tischtennis-unter-dem-kreuz-diese-kirche-ueberrascht-alle,UfPjZTG

OTV: www.otv.de/mediathek/video/kirchliches-erbe-erhalten/

TVA: www.tvaktuell.com/mediathek/video/ostbayern-neues-leben-fuer-leerstehende-kirchen-durch-eu-projekt/

GongFM: www.gongfm.de/religioeses-erbe-in-laendlichen-regionen-eu-projekt-laeuft-3668210/

Mittelbayerische Zeitung: www.mittelbayerische.de/nachrichten/bayern/in-der-oberpfalz-bleiben-kirchen-und-kloester-leer-welche-zukunft-koennen-die-gebaeude-haben-18175856

ONetz: www.onetz.de/deutschland-welt/trabitz/kanzel-kletterwand-nachnutzung-kirchen-aussehen-id5052706.html

Universität Bonn: www.transara.uni-bonn.de/de/aktuelles/studienbesuch-des-eu-interreg-projekts-relihe-in-der-oberpfalz-am-10-11-maerz-2025

Partner Meeting und Study Visit in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern       (28. – 30.04.2025)

Vom 28. bis 30. April 2025 war die Woiwodschaft Kujawien-Pommern in Polen Gastgeberin des nächsten Studienaufenthalts im Rahmen unseres Interreg Europe-Projekts REliHE. Die Delegationen aus der Tschechischen Republik, Deutschland, Lettland, Italien und Spanien nahmen teil, um zu erkunden, wie das religiöse Erbe im ländlichen Raum in Polen erhalten und kreativ neu genutzt werden kann.

Der Besuch begann in Toruń, wo den Teilnehmern das regionale Programm zum Erhalt des Kulturerbes vorgestellt wurde – ein seit 2007 laufendes Förderprogramm, welches u.a. im Besonderen die Erhaltung und Restaurierung von Sakralbauten unterstützt. Kujawien-Pommern gilt dabei in Polen als Vorbild im Umgang mit religiösem Erbe. Die Teilnehmer erfuhren zudem vom Projekt „Gotische Kirchen im Chełmno-Land“, welches das kirchliche und architektonische Erbe der Region würdigt und gleichzeitig dessen Rolle in den Bereichen Tourismus und regionale Identität stärkt.

Während der drei Tage besuchten die Teilnehmer mehrere Orte, welche Leuchttürme für nachhaltige und gemeinschaftsorientierte Nach-, Weiter- und Mischnutzungen darstellen. Beispielsweise wurde das Franziskanerkloster in Pakość neu gedacht als Ort der Reflexion & Begegnung. Das Café Francesco, das sich auf dem Gelände des Klosters befindet, heißt Menschen jeden Alters und Hintergrunds willkommen und agiert als interkultureller Treffpunkt für Konzerte, Workshops und soziale Initiativen. Das Benediktinerkloster in Mogilno dient heutzutage als Veranstaltungsort für kulturelle Angebote, spirituelle Exerzitien und Ausstellungen, wobei die historische Identität des Klosters erhalten werden konnte, während es sich für die Bedürfnisse der heutigen Zeit öffnet.

Das Multimedia-Museum über den Nationalhelden und Priester Jerzy Popiełuszko in Górsk nutzt virtuelle Realität und interaktives Storytelling, um das Vermächtnis eines modernen Märtyrers zu vermitteln. Das Museum ist ein attraktiver Bildungsort, der erfolgreich eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart schlägt.

Die Studienreise in die Region Kujawien-Pommern bot praktische Einblicke in die regionalen Strategien der Woiwodschaft, mit denen sowohl der materielle als auch der immaterielle Wert des religiösen Kulturerbes bewahrt und gleichzeitig neu belebt wird.

Projektseite

Verena Pfeffer M.A.
Verena Pfeffer M.A., Projektmanagerin REliHE