Bezirkstag: Klimaschutz und Kliniken im Fokus
Das Gremium tagt in den Räumen der Barmherzigen Brüder in Reichenbach und sieht das Klimaschutzkonzept sowie die Medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz auf einem gutem Weg.
Reichenbach, 25. Juli 2025 - Der Bezirk Oberpfalz hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2045 treibhausgasneutral zu sein. Bis 2030 sollen die Emissionen um 45 Prozent reduziert werden – ausgehend von rund 1000 Tonnen CO2 im Jahr 2020. Von der Errichtung von PV-Anlagen über die Sanierung von Gebäuden bis hin zur Umstellung des Fuhrparks: Das Klimaschutzkonzept wird Schritt für Schritt umgesetzt. „Es freut mich besonders, dass über 50 Einzelmaßnahmen angepackt werden. An deren Erfüllungsgrad müssen wir uns auch messen lassen“, sagte Bezirkstagspräsident Franz Löffler.
2022 hatte der Bezirkstag der Oberpfalz ein eigenständiges Konzept zum Klimaschutz beschlossen. Im Mittelpunkt stehen dabei die vier Handlungsfelder Mobilität, Liegenschaften, IT-Infrastruktur und Nachhaltigkeit in der Beschaffung. „Es konnten bereits einige Vorhaben umgesetzt werden“, berichtete Klimaschutzmanagerin Ina Stenzel dem Gremium. Da sich aktuell viele investive Maßnahmen in der konkreten Planungsphase befinden, könne davon ausgegangen werden, dass im nächsten und übernächsten Jahr deutliche Fortschritte bei der Senkung der Emissionen verzeichnet werden können.
Von PV-Anlagen bis Hybrid-Fahrzeugen
Beim Strom setzt man künftig vermehrt auf Photovoltaik, beispielsweise ist das Freilandmuseum Oberpfalz mit zwei neuen PV-Anlagen ausgestattet worden. Veränderungen gibt es zudem im Fuhrpark. Laut Stenzel sollen die Verbrenner nach und nach durch Hybrid-Fahrzeuge sowie reine E-Autos ersetzt werden. Ferner wird die Beleuchtung im Bezirksgebäude und in den eigenen Einrichtungen schrittweise auf LED umgerüstet. Weitere PV-Anlagen sind in Planung. Bezirkstagspräsident Löffler und Klimaschutzmanagerin Stenzel zeigten sich überzeugt, sich dem Ziel mit den geplanten Maßnahmen annähern zu können.
Auch wenn mit einem Jahresfehlbetrag von 2,9 Millionen Euro gerechnet wird, konnte Vorstand Dr. Dr. Helmut Hausner in seinem Halbjahresbericht über die wirtschaftliche Entwicklung der Medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz (medbo) positive Nachrichten verkünden. Die Auslastung der Kliniken sei weiter sehr zufriedenstellend, ebenso die Leistungszahlen. Demnach plant die medbo derzeit mit einem Umsatz in Höhe von 283,6 Millionen Euro. Mittlerweile arbeiten rund 2700 Vollzeitkräfte bei dem Kommunalunternehmen mit dem Bezirk als alleinigen Träger. „Wir kommen gut durch diese herausfordernden Zeiten, müssen aber investitionsfähig bleiben“, so Vorstand Hausner.
Baumaßnahmen der medbo
Für das laufende Geschäftsjahr sieht das Investitionsprogramm ein Volumen von rund 45,8 Millionen Euro vor. Folgende Baumaßnahmen sind 2025 geplant: Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Weiden (8,5 Millionen Euro), Neubau einer psychosomatischen Klinik in Parsberg (8,5 Millionen Euro), Neubau/Umbau Parsberg II (7,0 Millionen Euro), Aufstockung Haus 10 der Forensik in Regensburg (1,5 Millionen Euro), Anpassung von Heimplätzen an AVPfleWoqG (1,5 Millionen Euro), Laborerweiterung in Regensburg (1,2 Millionen Euro). Die Erweiterung in Weiden und die neue Klinik in Parsberg sollen im Frühjahr 2026 in Betrieb genommen werden.
Bezirkstagspräsident Löffler lobte die hohe medizinische Qualität und die stabile Ausgangslage der medbo. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, sei man aber gut beraten, die Klinik-Strukturen noch effizienter aufzustellen – und zwar nicht räumlich, sondern organisatorisch.
Leistungen müssen auf den Prüfstand
Zuvor genehmigten die Mitglieder des Bezirkstags die überplanmäßigen Ausgaben im Haushaltsjahr 2024, die sich auf rund 24,5 Millionen Euro belaufen. Rund 22 Millionen davon wurden für den höheren Finanzbedarf für die Leistungen in der Sozialen Sicherung – ausgelöst durch inflationäre Entwicklungen – aufgewendet. „Diese Zahlen zeigen deutlich, dass Reformen nötig sind und über das Wie der Hilfe gesprochen werden muss, ohne dass jemand zurückgelassen wird“, so Löffler. Dass diese herausfordernde Situation die kommunale Familie noch einige Zeit beschäftigen wird, zeichnete sich in der anschließenden Debatte im Plenum ab.
Bildergalerie

In den Neubau einer psychosomatischen Klinik in Parsberg investiert die medbo rund 8,5 Millionen Euro. (Foto: medbo/Tenberge-Holzer)