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Schulprojekt bietet Mehrwert für alle Kinder

Seit zehn Jahren arbeitet die Schule in Berngau mit Partnerklassen der Lebenshilfe Neumarkt zusammen. Diese Kooperation hat der Bezirk Oberpfalz nun mit dem Inklusionspreis geehrt.

Berngau, 26. September 2025 - Die Grund- und Mittelschule Berngau setzt seit zehn Jahren ein sichtbares Zeichen für gelebte Inklusion: Neben dem gemeinsamen Unterricht sind die Partnerklassen der Lebenshilfe Neumarkt auch komplett ins Schulleben eingebunden. Kinder mit und ohne Handicap lernen, spielen und feiern somit täglich Hand in Hand. Dieses Projekt wurde nun mit dem Inklusionspreis des Bezirks Oberpfalz ausgezeichnet.

„Inklusion beginnt erst dann tatsächlich zu wirken, wenn die ganze Gesellschaft das Thema verinnerlicht“, sagte Bezirkstagspräsident Franz Löffler. Hier sieht er noch einen gewissen Nachholbedarf, schließlich könnten die besonderen Einrichtungen wie Frühförderstellen oder Werkstätten nicht alles alleine leisten. Der Bezirk Oberpfalz vergibt deshalb seit 2013 den Preis, um Initiativen und Maßnahme für vorbildliche Inklusion zu zeigen und Vervielfältigung zu erzeugen. Ein „exzellentes Beispiel“ dafür nannte Löffler die Kooperation zwischen der Schule in Berngau und dem Förderzentrum der Lebenshilfe Neumarkt.

Viele gemeinsame Aktivitäten

Bereits im Schuljahr 2015/2016 wurde an der Schule mit Partnerklassen gestartet. Derzeit kooperieren die Klassen 1/2a sowie 5/6 mit Klassen der Lebenshilfe. Auch der Offene Ganztag ist eingebunden. Die gemeinsamen Aktivitäten reichen von Kickerturnier, Wandertagen und Theatervorstellungen bis hin zu Spielformen in der Pause und zur Gestaltung des Schulgartens. 

Das Projekt zeige, dass Gutes entstehen könne, ohne dass es maximal viel Geld koste, sagte Löffler mit Blick auf die knapper werdenden finanziellen Ressourcen. „Wenn die Menschen das Herz einbringen und öffnen, dann geht so manches günstiger, ohne den Einzelnen zu überfordern“, betonte der Bezirkstagspräsident bei der Preisverleihung, die die Kinder passend zum Jubiläumsmotto „Hand in Hand“ mit einem Lied und einem Tanz gestalteten.

Alle Akteure sind eingebunden

Die hohe Akzeptanz und damit auch der Erfolg dieser Zusammenarbeit ist laut Löffler nur möglich, weil alle Akteure – Schulfamilie, Lebenshilfe, Eltern und Gemeinde – eingebunden sind und mitspielen. Dadurch biete das Schulprojekt einen Mehrwert für alle Kinder. 

Den mit 3000 Euro dotierten Preis nahm Schulleiterin Gabriele Herzog entgegen. Mit dem Preisgeld soll der Wunsch der Schülerinnen und Schüler, neue Spielgeräte für den Pausenhof zu kaufen, erfüllt werden.

„Hand in Hand“: Die Kinder gestalteten die Feierstunde mit einem Lied und einem Tanz (Foto: Bastian Schreiner).