Ökologie und Ökonomie im Einklang: Böglweiher als Vorzeigebeispiel
Bezirkstagspräsident Franz Löffler sieht schwimmende Photovoltaik-Anlagen auf Baggerseen in verträglichem Umfang als Zukunftsperspektive für nachhaltige Energiegewinnung.
Sengenthal, 4. November 2025 - Der Baggersee „Schlierferhaide“ im Landkreis Neumarkt ist ein Vorzeigebeispiel, bei dem verschiedene Aspekte wie Sandabbau, Fischerei, Energiegewinnung, Ökologie und Freizeitgestaltung vereint werden. Voraussetzung dafür sind Kompromisse sowie eine sehr gute Zusammenarbeit, die die Firmengruppe Max Bögl und der örtliche Fischereiverein seit vielen Jahren pflegen. „Hier erleben wir, wie ein erfolgreiches Miteinander von Natur und Mensch funktioniert“, betonte Bezirkstagspräsident Franz Löffler.
Um solche gelungenen Kooperationen sichtbar zu machen, aber auch unangenehme Fragen zu diskutieren und Konflikte zu lösen, hat der Bezirk Oberpfalz das Veranstaltungsformat „Fisch schafft Landschaft – Landschaft schafft Fisch“ ins Leben gerufen. Nach Stationen am Donau-Altwasser in Pfatter und am Further Drachensee nahm man dieses Mal den sogenannten Böglweiher in Augenschein. Dort hat das Unternehmen eine schwimmende Photovoltaik-Anlage, in der Branche „Floating-PV“ genannt, installiert. Mit über 3700 verbauten Modulen gehört sie zu den größten Anlagen dieser Art in Deutschland. Pro Jahr werden damit rund 1,7 Millionen Kilowattstunden umweltfreundlicher, regenerativer Strom erzeugt, den Bögl direkt vor Ort verbraucht. Die Anlage ist 4,5 Hektar groß und bedeckt 10,8 Prozent der aktuellen Wasserfläche.
Sensibler Umgang und kontinuierlicher Dialog
„Floating-PV ist eine weitere Komponente für die Energiesicherheit“, sagte Löffler auch mit Blick auf eine Reihe von Baggerseen in der Oberpfalz. In Zukunft könnten diese vermehrt statt landwirtschaftlicher Flächen genutzt werden – „jedoch in einem verträglichen und vernünftigen Umfang“, ergänzte er. Solche Anlagen dienen nicht nur der Energiegewinnung, sondern kommen auch den Fischen zugute: beispielsweise als Unterstand und damit Schutz vor Prädatoren oder angesichts des Klimawandels zur Beschattung des Gewässers. Grundsätzlich erfordere der Bau von solchen Anlagen einen sensiblen Umgang mit dem Gewässerlebensraum und seinen Bewohnern sowie einen kontinuierlichen Dialog zwischen Betreiber und Fischereiberechtigen, so der Tenor.
Erst Transrapid-Fahrt, dann geräucherte Forellen
Neben der innovativen Firmengruppe dankte der Bezirkstagspräsident im Fischerhaus auf dem Böglgelände auch den knapp 1000 Mitglieder zählenden Fischereiverein Neumarkt und dem Fischereiverband Oberpfalz für ihren Einsatz. Denn eine nachhaltige Fischerei liege im öffentlichen Interesse und sei als ein wesentliches, die Kulturlandschaft mitprägendes Kulturgut zu erhalten und zu fördern. Abschließend gab es als Kostprobe für die hervorragende Qualität des heimischen Fisches Forelle frisch aus dem Rauch mit Kartoffelsalat.
Zuvor hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, eine Testfahrt mit dem Transport System Bögl, das auf der Magnetschwebe-Technologie beruht, zu erleben.




