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Rückkehr zur Normalität an der Grenze

Innenminister Herrmann und sein tschechischer Amtskollege Hamáček stellen Erleichterungen im Grenzverkehr in Aussicht – Bezirkstagspräsident Löffler begrüßt die Entscheidung  

REGENSBURG. Nach einem Treffen zwischen den Innenministern Bayerns und der Tschechischen Republik, Joachim Herrmann und Jan Hamáček, gaben beide heute bei einer Pressekonferenz am Autobahnübergang Rozvadov bekannt, dass es schon bald spürbare Erleichterungen an der Grenze geben soll. Die Tschechische Regierung wird voraussichtlich am kommenden Dienstag beschließen, den Grenzverkehr mit Deutschland ab dem 26. Mai nur noch stichprobenartig zu kontrollieren. Da hierdurch Kontrollkapazitäten frei werden, soll es auch zur Wiedereröffnung weiterer Grenzübergänge kommen, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie seitens der tschechischen Regierung vorübergehend geschlossen worden waren. Innenminister Herrmann zeigte sich mit den Ergebnissen des Gesprächs, das auf freundschaftlicher Ebene verlaufen sei, sehr zufrieden. „Das wird viele Pendler entlasten, die bislang teils weite Umwege in Kauf nehmen mussten, um die Grenze zu überqueren“, so Herrmann.

Beide Seiten bekundeten zudem ihr ausdrückliches Interesse, so schnell wie möglich wieder zu einem freien Grenzverkehr im Sinne des Schengen-Abkommens zurückzukehren. Voraussetzung hierfür ist die Infektionslage in beiden Ländern. Wenn sich die Infektionszahlen weiterhin positiv entwickeln, sollen die Kontrollen an der bayerisch-tschechischen Grenze nach Möglichkeit bereits ab dem 15. Juni ganz entfallen.

Über diese Nachricht zeigte sich auch Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler sehr erfreut. „Das ist eine gute Nachricht und ein positives Signal für unsere gemeinsame Region“, so Löffler. Angesichts einer sinkenden Zahl von Neuinfektionen beiderseits der Grenze sei dies nun der richtige Schritt, um wieder zu einer seit 30 Jahren gelebten Normalität an der Grenze zurückzukehren. Die Ankündigung der beiden Minister bedeute nicht nur für die tschechischen Berufspendler und für die heimische Wirtschaft eine enorme Erleichterung, sondern gebe auch den Menschen an der Grenze Hoffnung, endlich wieder zueinander zu finden. Gemäß Löffler würden viele von ihnen langjährige Freundschaften ins Nachbarland pflegen oder seien grenzüberschreitend in Vereinen aktiv. Ausdrücklich dankte Löffler nochmals den tschechischen Berufspendlern, die trotz aller Erschwernisse und der mitunter wochenlangen Trennung von ihren Familien ihren Oberpfälzer Arbeitgebern treu geblieben seien. „Das ist für mich ein deutliches Zeichen, wie eng wir inzwischen schon zusammengewachsen und wie freundschaftlich wir miteinander verbunden sind“, fügte Löffler hinzu. Für die Zukunft äußerte er den Wunsch, die bestehenden grenzüberschreitenden Beziehungen noch weiter auszubauen. Zudem freue er sich persönlich schon auf die erste Wanderung auf den tschechischen Grenzberg Čerchov, von dem man einen herrlichen Ausblick auf die Regionen Oberpfalz und Pilsen genießen könne.     

Hinweisschild zum gesperrten Grenzübergang Höll bei Waldmünchen im Landkreis Cham. 
(Bild: Markus Meinke, Bezirk Oberpfalz)