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Von der blauen Blume bis zum Leinenhemd

Freilandmuseum Oberpfalz

Freilandmuseum, Neusath 200, 92507 Nabburg

Noch bis in die 1950er Jahre war der Anbau von Flachs deutschlandweit verbreitet. Aus der schönen Pflanze mit der blauen Blüte lassen sich Fasern gewinnen, die man zu Leinen verarbeiten und damit Textilien herstellen kann. Auch im Freilandmuseum Oberpfalz wird Flachs angebaut und verarbeitet. In diesem Jahr ist es auch Kooperationspartner der Initiative 1qmLein.  Am 28. September will das Museum gemeinsam mit allen, die Flachs angebaut haben oder sich für das Material Leinen interessieren, ein Brechelfest feiern. Beim Brecheln werden mittels eines landwirtschaftlichen Gerätes die trockenen Pflanzenteile von den Fasern getrennt und die weiche und äußerst reißfeste Faser bleibt übrig. 

Das Aktionsprogramm im Denkenbauernhof rückt Flachs und Leinen im Zentrum. Die Besucher können dabei sein, wenn der heuer im Freilandmuseum geerntete und geröstete Flachs gebleut, gebrochen und gehechelt wird. Groß und Klein dürfen selbst die Arbeitsschritte ausprobieren.

Bei Kurzführungen "Flachs: Von der Pflanze zum Garn" erfahren die Teilnehmenden mehr über die Zeit vor etwa 200 Jahren, als Textilfasern für Alltagskleidung auch in der Oberpfalz selbst angebaut, gesponnen und gewebt wurden.

Herumflachsen im Flachsforum

Seit Jahrtausenden bauen Menschen Flachs zur Herstellung von Leinen an. Wegen seiner spezifischen Eigenschaften und einer positiven Ökobilanz ist die Faser in der Wärmedämmung, als Asbestersatz oder für den Autoinnenausbau interessant. Flachs oder Lein steckt außerdem in erstaunlich vielen Alltagsprodukten. Dies alles gibt es im interaktiv gestalteten Flachsforum zu entdecken. Hier können sich die ist die Flachs- und Faserbegeisterten vernetzen und austauschen.

„Flachs-Wuzerl“ für Kinder

An der Hechel fällt viel Werg an, das nicht zum Spinnen von hochwertigen Stoffen taugt. Früher wurden daraus noch Säcke angefertigt. Heute können Kinder und ihre Eltern daraus ein  Flachs-Wuzerl machen. Wuzer oder Wuzergackl waren dörfliche Schreckfiguren. Das Wuzerl ist  ihre friedliche Nachfahrin und wird  mit natürlichen Materialien und Stoffresten gefertigt. 

Die Projektteilnehmenden von 1qmLein dürfen ihren im eigenen Garten angebauten Flachs  und an eigens eingerichteten Stationen zu spinnbaren Fasern verarbeiten. Dafür bitte unter 09433 2442-0 oder unter Freilandmuseum@bezirk-oberpfalz.de anmelden.