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Bezirk Oberpfalz ist zuverlässiger Partner der Menschen mit Behinderungen und Pflegebedarf

Modernisierungen, Erweiterungen und Zuverdienstplätze: Die Mitglieder des Sozial- und Teilhabeausschusses bewilligten eine Reihe von Projekten und Zuschüssen in der Region.

Irchenrieth, 14. Juli 2025 - Der Sozial- und Teilhabeausschuss des Bezirkstags der Oberpfalz hat im Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) Irchenrieth getagt und dabei einige wichtige Vorhaben auf den Weg gebracht. „Hier wurde Sozialgeschichte geschrieben – die Entwicklung ist beeindruckend“, sagte Bezirkstagspräsident Franz Löffler mit Blick auf das 60. Jubiläum der Einrichtung im Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab. Und für die Zukunft wurde deutlich: Der Bezirk unterstützt seine Partner auch in herausfordernden Zeiten. 

Dass der Bezirk bei strukturell notwendigen und fachlich geprüften Bauvorhaben seiner Verantwortung für Menschen mit Behinderungen gerecht wird, zeigte sich bei der Antragsbewilligung für die Errichtung von 24 Wohnplätzen des HPZ Irchenrieth in Weiden. Das Wohnhaus bietet zwölf Einzelzimmer und sechs rollstuhlgerechte Einzelzimmer und drei ebenfalls rollstuhlgerechte Zwei-Zimmer-Appartements auf drei Etagen. Es werden 24 Menschen mit geistiger Behinderung oder Mehrfachbehinderung betreut, von denen 16 tagsüber in einer Werkstätte für Menschen mit Behinderung arbeiten und acht Bewohner in einer Förderstätte beschäftigt sind. Die Planung und die Kosten sind zwischen den Zuwendungsgebern abgestimmt, eine Förderung mit öffentlichen Mitteln wird von der Regierung der Oberpfalz nach baufachlicher Prüfung befürwortet. Aufgeteilt auf drei Raten bis 2027 gewährt der Bezirk einen Gesamtzuschuss in Höhe von 729.700 Euro. 

Auch die Jura-Werkstätten Amberg-Sulzbach e.V. wollen den Neubau einer Förderstätte mit 24 Plätzen in Sulzbach-Rosenberg in Angriff nehmen. Die Plätze sind für Erwachsene mit geistiger und/oder Schwerst- bzw. Mehrfachbehinderung oder auch für Menschen mit Autismus, die in vier Kleingruppen betreut werden, vorgesehen. Die Ausschussmitglieder genehmigten ebenfalls einen Gesamtzuschuss in drei Raten in Höhe von insgesamt 689.350 Euro. 

Entlastung für Eltern mit behindertem Kind

Die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg will Eltern mit behinderten Kindern kurzzeitig von ihrer aufopfernden Tätigkeit entlasten.  Eine empirische Untersuchung bestätigt die Notwendigkeit eines solchen Angebots, um Familien mit einem Kind mit Behinderung bei der Bewältigung der enorm hohen Herausforderungen und Belastungen, die deren Pflege und Betreuung oftmals bedeuten, zu entlasten. Das Haus bietet in idyllischer Lage in Hummelberg (Gemeinde Pettendorf) sechs Kurzzeitwohnplätze in vier Einzel- und einem Doppelzimmer an. „Ich bin jeder Familie dankbar, die ihr Kind daheim pflegt. Das kann aber auch eine Stresssituation für die Eltern sein“, sagte der Bezirkstagspräsident. Sie sollten sich jedoch auch mal ein paar Tage erholen oder eine Woche in den Urlaub fahren können. „Deshalb unterstützten wird dieses Angebot mit vollem Herzen“, so Löffler. Das Gremium stimmte dem Betrieb der Kurzzeitpflegeeinrichtung „Hummelchen“ zu. 

Baumaßnahme bei den Barmherzigen Brüdern Reichenbach

Der Bezirk Oberpfalz beteiligt an der Finanzierung einer Baumaßnahme am Hauptstandort der Barmherzigen Brüder Reichenbach. Das vorgelegte Konzept des Trägers entspricht modernen Teilhabegrundsätzen. „Dezentralisierung ist nicht immer die beste Lösung. Inklusion kann auch in Komplexeinrichtungen sehr gut umgesetzt werden“, betonte Löffler. Die Ausschussmitglieder bewilligten einen Zuschuss in Höhe von maximal zehn Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, also rund 420.000 Euro. 

Den Psychosozialen Arbeitsgemeinschaften der Oberpfalz wird für die Druckkosten des „Pocketflyers Suizidprävention Oberpfalz“ ein Zuschuss in Höhe von 1000 Euro gewährt.

Ferner stimmte das Gremium der Erweiterung der Therapeutischen Wohngemeinschaft für psychisch erkrankte Menschen um einen Platz in der Versorgungsregion Regensburg durch die Dr. Loew Ambulante Dienste GmbH & Co. KG zu. 

Neues Projekt soll Struktur ermöglichen

Auch die Errichtung von zwei Zuverdienstplätzen für Menschen mit psychischen Erkrankungen durch den Caritasverband Stadt Weiden und Landkreis Neustadt/WN e.V. wurde befürwortet. Bei dem Angebot handelt es sich um das erste eigene Zuverdienstprojekt, das nicht an einem Inklusionsbetrieb angegliedert ist. „Dieses Vorhaben gefällt mir sehr gut. Wir sollten alle Optionen nutzen“, sagte Löffler. Ziel sei es, Menschen mit stark eingeschränktem Leistungsvermögen eine Strukturierung des Alltags zu ermöglichen. 

Besonders Menschen mit Behinderung brauchen nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben eine sinnvolle Tagesstruktur, die unter der Bezeichnung T-ENE-Plätze zur Förderung beantragt werden müssen. Der Sozial- und Teilhabeausschuss hat nun den Bedarf der Jura-Werkstätten GmbH für die Errichtung von 20 T-ENE-Plätzen in Sulzbach-Rosenberg anerkannt. 

Auch die Regensburger Werkstätten gGmbH möchte zwölf T-ENE-Plätze für Menschen nach dem Erwerbsleben errichten. Die Umsetzung ist am Standort Lappersdorf geplant. Diesem Antrag wurde ebenfalls zugestimmt.