Bayerische Gleichstellungsbeauftragte tagten
Knapp 60 Gleichstellungsbeauftragte trafen sich um Erfahrungen zu teilen, sich zu Gleichstellungspolitischen Themen auszutauschen, fortzubilden und Informationen von anderen Gleichstellungsstellen zu erhalten.
Gröbenzell, 14./ 15. Mai 2025 – die jährliche Sitzung der bayerischen kommunalen Gleichstellungsbeauftragten fand im Rathaus Gröbenzell statt.
Ulrike Scharf, Staatsministerin und Frauenbeauftragte des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales begrüßte die bayerischen Gleichstellungsbeauftragten: „Die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern hat unser Zusammenleben nach dem Zweiten Weltkrieg über die Jahrzehnte spürbar verändert. Frauen und Männer können ein Leben führen, das sie selbst wählen. In Vielfalt, aus eigener Entscheidung und ohne ideologische Vorgabe. Gleichstellung gehört zu den Werten, die in unserem Zusammenleben nicht verhandelbar sind – die den Nährboden unserer Demokratie ausmachen. Gleichstellung ist aber immer auch noch ein Auftrag. Mein Auftrag, unser Auftrag. Patriarchale Strukturen und Denkmuster sind längst nicht überwunden. Gleichstellung ist der Maßstab für ein modernes Land. Es ist mir wichtig, dass wir Wege aufzeigen, nicht bevormunden und Möglichkeiten schaffen. Was wir in der Gleichstellung erreichen – das bringt unser ganzes Land voran! Ich danke allen Gleichstellungsbeauftragten für ihr Engagement. Ich weiß: Sie ermutigen Frauen, ihre Stimmen zu erheben. Ihre Arbeit macht einen Unterschied. Danke für Ihren Einsatz.“
Im Fokus: Antifeminismus sowie Gleichstellungsarbeit in der Personalentwicklung
Knapp 60 Gleichstellungsbeauftragte - darunter auch Tülin Makas vom Bezirk Oberpfalz - trafen sich um Erfahrungen zu teilen, sich zu Gleichstellungspolitischen Themen auszutauschen, fortzubilden und Informationen von anderen Gleichstellungsstellen zu erhalten.
Kommunale Gleichstellungsbeauftragte haben den Auftrag, die Umsetzung des verfassungsrechtlichen Grundsatzes der Gleichberechtigung der Geschlechter voranzubringen. Sie vernetzen sich in der Landesarbeitsgemeinschaft bayerischer kommunaler Gleichstellungsstellen (LAG). In der jährlichen Sitzung werden inhaltliche Schwerpunkte gesetzt, Grundsatzentscheidungen gefällt und Beschlüsse gefasst.
Im Mittelpunkt der diesjährigen zweitägigen Sitzung standen aktuelle und drängende Themen wie Antifeminismus und dessen Auswirkungen auf die Gleichstellungsarbeit, der Mehrwert der Gleichstellungsarbeit in der Personalentwicklung, sowie Fragen rund um Antidiskriminierung und sexuelle Belästigung, die kommunale Umsetzung der Istanbul-Konvention, die den Schutz vor Gewalt gegen Frauen und Mädchen stärkt und die kommunale Mädchenarbeit mit Best Practice-Beispielen. Es wurde aus den Arbeitsgruppen berichtet, in denen die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) vertreten ist, beispielsweise beim Bayerischen Landesfrauenrat oder der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten (BAG).
Der gemeinsame Austausch über die Aufgaben und Herausforderungen ist gerade angesichts aktueller Entwicklungen auf Bundesebene und der Novellierung des Bayerischen Gleichstellungsgesetzes von zentraler Wichtigkeit. “Gleichstellungsbeauftragte sind oft in ihren Kommunen Einzelkämpferinnen, kollegiale Beratung und Unterstützung ist deshalb für die Arbeit vor Ort sehr wichtig“, sagen Sprecherinnen der LAG.
