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Kooperationsvereinbarung zwischen Krisendienst Oberpfalz und den Jugendämtern der Oberpfalz

Der Krisendienst und die Jugendämter der Oberpfalz arbeiten jetzt eng zusammen. So können Situationen schneller entschärft werden.

Regensburg/Schwandorf. Wie können in Krisen kurze Wege für alle Altersgruppen gewährleistet werden? Und wie können bestenfalls Jugendamt und Krisendienst voneinander profitieren? Unter anderem aus diesen Fragen entstand bereits im Oktober 2021 die Idee, eine Kooperationsvereinbarung zwischen den Jugendämtern in der Oberpfalz und der Krisendienst Oberpfalz gGmbH zu schließen. Jetzt wurde diese von Dr. Volker Sgolik, Sprecher der Oberpfälzer Jugendämter, und Krisendienst-Geschäftsführer Jens Scheffel offiziell unterzeichnet.

„Die Kooperationsvereinbarung ist wichtig und richtig, noch wichtiger ist es uns aber, das Geschriebene in die Praxis umzusetzen. Dafür wollen wir weiterhin eng zusammenarbeiten, auch mit gegenseitigen Fortbildungen“, machte Scheffel deutlich.

Krisendienst Oberpfalz nimmt bei Anrufen von Kindern und Jugendlichen 
Lotsenfunktion ein

Die Grundlage für die Kooperationsvereinbarung bildet das Bayerische Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz. Primär übernimmt der Krisendienst Oberpfalz bei Anrufen von Kindern und Jugendlichen eine Lotsenfunktion. Das bedeutet: Das Personal des Krisendienstes hat jetzt die Möglichkeit, feste Ansprechpartner der Jugendämter auch außerhalb der Öffnungszeiten direkt zu kontaktieren und eine schnelle und unbürokratische Weitervermittlung zu ermöglichen. „Wir sind froh, dass es diesen Dienst gibt. Einfach, weil er rund um die Uhr besetzt ist und man nie weiß, wie die Situationen vor Ort sind“, sagte Sgolik. So habe jeder Betroffene gleich qualifiziertes Personal am Telefon. „Und Situationen können schlichtweg schneller entschärft werden.“

Um bestmögliche Beratung zu bieten, arbeitet der Krisendienst Oberpfalz zudem in Absprache mit den Jugendämtern mit kopfhoch.de (0800 / 545 8668) zusammen, einer kostenlosen Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche aus der gesamten Oberpfalz.

Krisendienste Bayern seit zwei Jahren 365 Tage im Jahr rund um die Uhr erreichbar

Dr. Schreiner, Direktor der Verwaltung des Bezirks Oberpfalz, machte deutlich, dass es „Aufgabe der sieben Bezirke ist, Krisendienste in ganz Bayern flächendeckend aufzubauen und weiterzuentwickeln. Kooperationsvereinbarungen wie diese sind ein wichtiger Schritt in der Qualitätssicherung des Angebotes.“

Die Krisendienste Bayern leisten seit zwei Jahren rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr unter der kostenfreien Rufnummer 0800 / 655 3000 telefonisch qualifizierte Beratung und Unterstützung bei seelischen Krisen. „Wir sind kein Callcenter. Wir haben Profis da, um das Ganze soweit wie möglich lückenlos zu gestalten“, fasste Katjenka Wild, fachliche Leiterin des Krisendienstes Oberpfalz, zusammen.

Jede der sieben Leitstellen in den Bezirken Bayerns

  • bietet bei Anruf sofortige telefonische Krisenintervention, professionelle Abklärung und Entlastung,
  • empfiehlt geeignete, wohnortnahe psychologische, psychiatrisch oder sozialpsychiatrischen Hilfe- und Beratungsangebote (Lotsenfunktion),
  • leitet in dringenden Fällen einen Einsatz am Ort der Krise in die Wege,
  • vermittelt an eine Krisen- oder Akutstation einer psychiatrischen Klinik, falls eine stationäre Behandlung notwendig wird.

Das Angebot steht für Betroffene, Angehörige wie auch für sonstige beteiligte Dritte (wie Nachbarn, Fachstellen und vieles mehr) kostenfrei zur Verfügung. Grundlage dieser Arbeit bildet eine enge Zusammenarbeit mit anderen Netzwerkpartnern.

Der Krisendienst ist rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr unter der Rufnummer 0800 / 655 3000 erreichbar. (Foto: Wild)