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Einzigartige Friedhofskultur mit dem Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz ausgezeichnet

Bezirktagspräsident Franz Löffler: "Auch Friedhöfe gehören zu unserer Heimat und stiften Oberpfälzer Identität"

Bezirkstagspräsident Franz Löffler und Pfarrer Thomas Ehholzer (Bild Bezirk Oberpfalz/Bonack) 

Dietkirchen (Landkreis Neumarkt) . Erstmals in der Geschichte des Kulturpreises des Bezirks Oberpfalz wurde ein Friedhof mit dieser Auszeichnung bedacht. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte Bezirkstagspräsident Franz Löffler den Kulturpreis des Jahres 2020 erst jetzt in einem Festakt auf dem Rosenfriedhof Dietkirchen (Landkreis Neumarkt) an Pfarrer Thomas Eholzer übergeben, stellvertretend für die Katholische Kirchenstiftung des Rosenfriedhofs. "In Zeiten sozialer Medien sind wir zwar bestens über alles auf der Welt informiert, übersehen aber leicht unsere eigene Kultur und unsere Werte“, sagte der Bezirkstagspräsident. "Der Kulturpreis des Bezirks setzt genau da: Er vermittelt Heimat und stärkt die persönliche Identität", bekräftigte er. Zur Heimat zählen auch die Friedhöfe der Oberpfalz. Deshalb habe der Bezirk erstmals einen Preis für die überzeugende Gestaltung von Friedhöfen ausgeschrieben.

Auf dem Preisträger-Friedhof wird seit fast neun Jahrzehnten die Idee des damaligen Pfarrers Johannes Baptist Weis gelebt und weiterentwickelt. Dieser hatte angeregt, beim neuen Friedhofsteil auf steinerne Grabsteine und Grabplatten sowie auf Holzkreuze grundsätzlich zu verzichten und die Gräber mit einer weitgehend einheitlichen Bepflanzung zu schmücken. Die Gräber sollten nur mehr aus jeweils einem handgeschmiedeten Eisenkreuz und aus Natursteinen als Grabbegrenzung bestehen. 25 Eisenkreuze wurden damals zu den bestehenden hinzugefügt. Trotz des einheitlichen Erscheinungsbildes der gesamten Friedhofsanlage sind die Kreuze jedoch allesamt individuell gestaltet und unterschiedlich. Die Friedhofsgestaltung vermittelt die Botschaft: Trotz der Gleichheit vor Gott ist jeder Mensch einzigartig. Heute befinden sich weit über 100 schmiedeeiserne Kreuze auf dem Dietkirchener Friedhof, sowohl im alten, als auch im neuen Teil. Außerdem wird seit fünf Jahren wird der Grabpflege am Friedhof nach rein biologischen Gesichtspunkten betrieben. Der Friedhof hat eine starke Anziehungskraft für Besucher aus der Region und weit darüber hinaus entwickelt. Dieses Gesamtbild war für die Jury ausschlaggebend bei der Wahl zum Kulturpreisträger. In seinem Dank betonte Pfarrer Thomas Eholzer, dass viele Hände an der Gestaltung des Friedhofes mitbeteiligt waren. „Die Anerkennung des Bezirks hat uns sehr gut getan und einen großen Motivationsschub unter uns ehrenamtlich Engagierten ausgelöst“, sagte Andreas Schuml, Kirchenpfleger der Gemeinde. Bezirksrat und Kulturreferent Richard Gaßner freute sich, dass sein Themenvorschlag Friedhofskultur auf so gute Resonanz gestoßen ist und zu einem „außerordentlich würdigen Preisträger“ geführt hat.

Pfarrer Thomas Eholzer mit der Urkunde und die Gäste der Preisverleihung mit Bezirksrätin Gabriele Bayer, Susanne Hierl (stellvertr. Landrätin des Landkreises Neumarkt), Stefan Heß, (2.Bürgermeister der Gemeinde Pilsach, alle vordere Reihe) sowie Bezirksrat und Kulturreferent Richard Gaßner, Bezirkstagspräsident Franz Löffler, Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl, Kirchenpfleger Andreas Schuml und Bezirksrätin Heidi Rackl (v.l.n.re., hintere Reihe)