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Bezirk Oberpfalz bringt Klimaschutz voran

Bezirksausschuss des Bezirkstags der Oberpfalz unterstützt auch die regionale Teichwirtschaft als Beitrag zum Schutz der Natur 

NEUSATH/NABBURG. „Wir beginnen beim Klimaschutz nicht bei null“, machte Bezirkstagspräsident Franz Löffler bei der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses des Bezirkstags der Oberpfalz im Freilandmuseum Oberpfalz deutlich. Die bezirkseigene Berufsfachschule für Musik in Sulzbach-Rosenberg wurde bereits 2007 energetisch generalsaniert und ist an ein Fernwärmenetz mit Biomasse angeschlossen, auf dem Dach des Hauptgebäudes im Teichwirtschaftlichen Beispielsbetrieb in Wöllershof liefert eine Photovoltaikanlage Strom und der Erweiterungsbau der Bezirksverwaltung in Regensburg wird nach den neuesten energetischen Standards errichtet. Ina Stenzel, seit 1. Juli beim Bezirk tätige Fachfrau fürs Klimamanagement zeigte den Mitgliedern des Bezirksausschusses den Weg in die Zukunft: Bis Herbst kommenden Jahres erstellt sie in enger Zusammenarbeit mit der Energieagentur Regensburg e.V. ein umfangreiches Klimaschutzkonzept mit Bestandsaufnahmen, Handlungsoptionen und einen Maßnahmenkatalog. Land- und Bezirksrätin Tanja Schweiger regte an, dass die ganze Verwaltung des Bezirks aufgefordert sei, sich an dem Thema Klimaschutz zu beteiligen.

PR-Kampagne zum Einsatz der Karpfenteichwirte für Natur- und Landschaftsschutz

Einen Beitrag zum Klimaschutz leisten nach Auffassung der Mitglieder des Bezirksausschusses auch die Teichwirte in der Oberpfalz. 2020 wurde die traditionelle Karpfenteichwirtschaft in die bundesweite Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Um die Leistungen des Fischerzeugerrings Oberpfalz und der ARGE Fisch im Landkreis Tirschenreuth für Landschaftsschutz und Artenvielfalt in der Öffentlichkeit stärker deutlich zu machen, bewilligte der Bezirksausschuss 3.000 Euro für eine gemeinsame PR-Offensive der vier bayerischen Karpfen-Fischwirtschaftsgebiete. An touristisch relevanten Stellen sind Informationstafeln geplant, die Wissenswertes rund um den Karpfen, die Historie der Karpfenteichwirtschaft und die Erzeugung des gesunden Lebensmittels Fisch vermitteln.

Bezirksrat Toni Dutz machte deutlich, dass viele Teichwirte, von Existenzsorgen bedroht, ans Aufhören denken. „Den Menschen muss bewusst sein, dass sich die Kulturlandschaft nach dem Wegfall der Teiche verändert“, führte Dutz aus. Bezirkstagspräsident Franz Löffler betonte seine weitere Gesprächsbereitschaft mit den Verbänden und allen Beteiligten, wies aber auch die fehlende Zuständigkeit des Bezirks Oberpfalz bei der Entnahme des Fischotters hin.

Original-Regional aus der Metropolregion Nürnberg

Der Bezirk Oberpfalz bezuschusst die Regionalkampagne „Original Regional aus der Metropolregion Nürnberg“ mit 12.000 Euro. Es handelt sich um einen Zusammenschluss aus 31 Regionalinitiativen, in denen rund 1.500 Direktvermarkter und Erzeuger organisiert sind. Darunter sind sechs Initiativen mit rund 400 Anbietern aus der Oberpfalz. Ziel der Initiative ist es, über die Qualität und Vielfalt regionaler Produkte zu informieren, und somit mehr Abnehmer für regionale Produkte zu gewinnen. Geplant sind gemeinsame Auftritte auf Messen, eine kulinarische Landkarte sowie die Bewerbung der regionalen Erzeuger in den sozialen Medien. Gestärkt werden soll dadurch auch die Vermarktung der Produkte auf Wochenmärkten, über Direktverkauf und Bestellungen über die Homepage.

Autobahn-Beschilderung Tourismus-Region Oberpfalz

Auf Antrag von Bezirksrat Martin Preuß berieten die Bezirksausschussmitglieder über eine Oberpfalz-Beschilderung der Autobahneinfahrten, um die Oberpfalz als Tourismusdestination bekannter zu machen. Bezirkstagspräsident Franz Löffler wies darauf hin, dass der Tourismusverband Ostbayern gezielt Tourismusregionen wie zum Beispiel den Oberpfälzer Jura bewerbe, hinsichtlich der Wirksamkeit von Autobahnbeschilderungen auf die Besucherzahlen gäbe es aber keine belastbaren Zahlen. Der Bezirksausschuss diskutierte eine Anregung des an der Sitzung teilnehmenden Regierungsvizepräsidenten Florian Luderschmid, an den bereits vorhandenen Landkreishinweisschildern zusätzlich einen Hinweis „Bezirk Oberpfalz“ anzubringen. Nach Zustimmung des Gremiums erteilte Bezirkstagspräsident Franz Löffler abschließend der Bezirksverwaltung den Auftrag, diesen Vorschlag zu prüfen und dem Ausschuss einen Sachstandsbericht zur Beratung vorzulegen.

Klimaschutzmanagerin Ina Stenzel vor der Energie-Ladestation im Freilandmuseum Oberpfalz (Bild: Bezirk Oberpfalz/Bonack)