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Akute Hilfe für Menschen in seelischer Not

Aufbau des Krisendienstes Oberpfalz beginnt mit Eröffnung der Geschäftsstelle in Schwandorf

SCHWANDORF. Menschen aus der Oberpfalz in einer akuten seelischen Krisensituation sollen baldmöglichst fachlich fundierte Hilfe bekommen. „Heute starten wir konkret mit der Umsetzung dieses gesetzlichen Auftrags“, machte Bezirkstagspräsident Franz Löffler bei der Eröffnung der Geschäftsstelle der gemeinnützigen Krisendienst Oberpfalz GmbH in Schwandorf deutlich. Der Freistaat Bayern hat den Bezirken im letztjährig verabschiedeten Psychisch-Kranken-Hilfegesetz die Aufgabe zu gewiesen, ein bayernweites Netzwerk zur Akuthilfe für Menschen in psychischen Krisensituationen zu schaffen. „Wo bisher oftmals die Polizei vor Ort gefordert war, werden in Zukunft psychologisch geschulte Fachkräfte Notfallhilfe leisten“, betonte Löffler. Träger der neu eröffneten Krisendienst-Leitstelle in Schwandorf sind die zwölf Gesellschafter der gemeinnützigen Krisendienst GmbH, u.a. Ortsverbände der Oberpfälzer Diakonie, das „Sozialteam Regensburg“, der Verein „Irren ist menschlich“ und weitere Dienstleister der ambulanten sozialpsychiatrischen Versorgung in der Oberpfalz. „Indem wir das bestehende Netz erfahrener Partner miteinbeziehen, wollen wir Parallelstrukturen vermeiden“, hob Löffler hervor. „Mit dem Aufbau des neuen Versorgungsangebots leisten wir Pionierarbeit“, bekräftigte Stefan Strauß, Gesellschafter der GmbH und geschäftsführender Vorstand des Diakonischen Werks Sulzbach-Rosenberg. Die Geschäftsstelle ist eröffnet, die Herausforderung, fachlich qualifiziertes Personal für die Leitstelle in Schwandorf und für die in der gesamten Oberpfalz dezentral stationierten mobilen Teams zu finden, ist in Bearbeitung, machten die Verantwortlichen deutlich. Der Bezirk Oberpfalz finanziert zwar die Kosten der Geschäftsstelle vor, langfristig ist dafür aber der Freistaat Bayern zuständig. Im Gegenzug übernimmt der Bezirk dafür die Kosten für die aufsuchenden Teams in der Oberpfalz. Diese sollen  innerhalb einer Stunde beim Betroffenen vor Ort sein, falls nach Einschätzung der Leitstelle das telefonische Beratungsgespräch nicht ausreicht. Bezirkstagspräsident Löffler stellte außerdem den bisher vor allem im Bildungsbereich tätigen Jens Scheffel als neuen Geschäftsführer vor. Schwandorfs Landrat begrüßte den Aufbau des Krisendienstes Oberpfalz in Schwandorf: „Neben den bereits bestehenden Angeboten wird der Krisendienst Oberpfalz die sozialpsychiatrische Akutversorgung in der Region weiter stärken“, so Ebeling. Und sowohl der Landrat wie auch Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller waren sich einig: Für die jetzt notwendige Fachkräftegewinnung bieten die Stadt und der Landkreis Schwandorf eine hohe Lebensqualität durch eine hervorragende Infrastruktur und einzigartige Freizeitangebote.

6 Männer stehen vor einem Stehtisch und lächeln in die Kamera
Gaben mit der Eröffnung der Geschäftsstelle den Startschuss für den Aufbau des Krisendienstes Oberpfalz:(von li. n. re.) Benedikt Schreiner, Leiter der Bezirkssozialverwaltung, Schwandorfs OB Andreas Feller, Bezirkstagspräsident Franz Löffler, Schwandorfs Landrat Thomas Ebeling, Krisendienst-Geschäftsführer Jens Scheffel und Stefan Strauß, Gesellschafter der Krisendienst Oberpfalz gGmbH