Leichte SpracheSuche

Holz kann alles!

Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen startet mit neuer Dauerausstellung in die Saison

NEUSATH-PERSCHEN. Heuer dreht sich alles um Holz im Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen: „Das richtige Holz“ heißt das Jahresmotto, und passend dazu konnte Bezirkstagspräsident Franz Löffler am vergangenen Samstag eine neue Dauerausstellung gleichen Titels in einem der historischen Museumsgebäude eröffnen. Sie zeigt, wie unverzichtbar der Werkstoff in vergangenen Jahrhunderten war und welches Potential Holz heute noch hat. Ob Wagenräder, Rechen und Schüsseln oder als Brennmaterial – früher war der Werkstoff Holz in allen Lebensbereichen allgegenwärtig. Auch die heutigen Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, wie das Modell einer aus Holz gebauten Kirche verdeutlicht. Besonders eindrucksvoll ist die Darstellung heimischer Hölzer mit ihren unterschiedlichen Charakteristika, die die Besucher begeistert.

„Unser Holz aus der Region kann alles! Wir brauchen kein Holz, das über tausende von Kilometern transportiert wird. Und auch wenn die Zahl der Holzgebäude in den letzten Jahren zugenommen hat, müssen wir die Stärken dieses Baustoffes noch besser herausstellen“, hob Löffler hervor. Er gab zu bedenken, wie sehr Klimaveränderungen und Schädlingsbefall dem Wald zusetzen. „Der Waldumbau ist eines der großen Themen unserer Zeit. Das wird eine Herausforderung“, so Löffler.

Erste Erfolge im Waldumbau konstatierte Friedrich Nebl vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, das die Ausstellung über das Programm „Waldattraktionen“ finanziell gefördert hat. Für Nebl trägt sie dazu bei, „das überlieferte Wissen um eine optimale Holzverwendung mit den Erfordernissen einer zeitgemäßen Waldbewirtschaftung begreiflich zu machen“. Denn Holz sei ein umwelt- und klimafreundlicher, regional verfügbarer Bau- und Rohstoff, der bei seiner Entstehung die Umwelt nicht belaste.

Zahlreiche Aktionstage und Projekte begleiten das Jahresmotto über das ganze Jahr hindurch: So gibt es im April eine Projektwoche „Holz“, im Juli einen Tag „Holz und Handwerk“ und mehrere Sonderführungen zur „Alten Waldnutzung“. Auch das Symposium „Heimat, Deine Bauten“ im Herbst wird sich mit dem Thema Holz befassen.

Noch bis Anfang Juli ist im Museum des Bezirks Oberpfalz eine Wanderausstellung zu sehen: „Utopie Landwirtschaft“ beschreibt die Vorstellungen, die Menschen in den vergangenen Jahrhunderten über die Landwirtschaft hatten. Dabei gab es Erfolgs-, aber auch Irrwege. Manches blieb Utopie, einige Ideen haben sich realisiert: „Wer hätte vor 50 Jahren gedacht, dass Kühe einmal selbstständig zur Melkmaschine marschieren?“, so Löffler. Die Ausstellung befasst sich auch mit den heutigen Herausforderungen der Landwirtschaft, wie etwa die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung.

„Das Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen erfüllt den Auftrag der Bewusstseinsbildung bestens und das Jahresprogramm hält zahlreiche attraktive Tage bereit, die zum Besuch des Museums einladen“, zeigte sich der Bezirkstagspräsident zur Saisoneröffnung überzeugt.

Das Oberpfälzer Freilandmuseum ist von Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Näheres zu Jahresprogramm, Kursen und Aktionstagen gibt es im Internet unter www.freilandmuseum.org.

Vertreter des Bezirks bei der Ausstellungseröffnung
Freuen sich über die neue Dauerausstellung (von links): Museumsleiterin Dr. Birgit Angerer, Bezirkstagspräsident Franz Löffler, Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher, Friedrich Nebl (Bay. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten), Bezirksrat Stefan Christoph und Kulturreferent Richard Gaßner.