Leichte SpracheSuche

Der Landkreis Neumarkt profitiert von den Leistungen des Bezirks Oberpfalz

Besuchergruppe aus dem Landkreis informiert sich in der Bezirksverwaltung in Regensburg

REGENSBURG. Rund fünfzig Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt Neumarkt und dem Umland waren auf Einladung von Bezirksrätin Heidi Rackl in die Bezirkshauptverwaltung nach Regensburg gekommen, um sich über die Aufgaben und Leistungen der nach den Gemeinden und Landkreisen so genannten „dritten kommunalen Ebene“ zu informieren. „Mit seinen Sozialleistungen und dem Einsatz für ein reiches Kulturleben schafft der Bezirk Oberpfalz Lebensqualität für die Menschen“, so brachte die Bezirksrätin die Arbeit des Bezirks auf den Punkt. „Dabei profitiert der Landkreis von den Leistungen des Bezirks“, so Rackl. Über die Bezirksumlage überweist der Landkreis rund 26 Millionen Euro an den Bezirk, rund 37 Millionen Euro fließen an Sozialleistungen und Kulturförderung  zurück. Der Bezirk ist aber nicht die Regierung der Oberpfalz: Dr. Benedikt Schreiner, Leiter der Bezirkssozialverwaltung,  machte den Unterschied deutlich: Im Kommunalparlament Bezirkstag der Oberpfalz und in den Ausschüssen entscheiden die parallel zu den Landtagswahlen gewählten Bezirksräte, die Regierung der Oberpfalz handelt als Mittelbehörde des Freistaates Bayern. „Der Bezirk ist von der Frühförderung über Hilfen im Arbeitsleben bis zum Wohnen im Alter für Menschen mit Behinderung und Pflegebedürftige ein unverzichtbarer Partner“, hob Schreiner hervor. Gerade für Menschen mit Behinderung sei es wichtig: Je früher die passende Hilfe einsetzt, umso besser kann der Menschen mit Handicap seinen Lebensweg gestalten. Mit seiner finanziellen Unterstützung will der Bezirk die gleichberechtigte Teilhabe der Menschen mit Behinderung fördern. Ein hervorragendes Inklusionsbeispiel ist das Museumscafé der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, dort arbeiten mit Unterstützung des Bezirks Außenarbeitskräfte des HPZ Irchenrieth im Serviceteam mit. Mit dem „Budget für Arbeit“ oder dem Programm „Begleiteter Übergang Werkstatt allgemeiner Arbeitsmarkt“ will der Bezirk Menschen mit Handicap helfen, auf dem ersten Arbeitsmarkt erfolgreich Fuß zu fassen. „Um Inklusion auf dem Arbeitsmarkt zu verwirklichen, brauchen wir mehr Arbeitgeber, die Menschen mit Behinderung einstellen“, bekräftigte der Leiter der Sozialverwaltung.  Die Kooperationsvereinbarungen des Bezirks mit den Arbeitsagenturen und Jobcentern der Oberpfalz haben den psychisch erkrankten Arbeitnehmer im Blick, der nach dem Aufenthalt im Krankenhaus baldmöglichst wieder in der Arbeitswelt Stabilität und Zufriedenheit erleben soll.  „Oftmals fallen die Menschen in ein Loch, wenn sie wieder zu Hause sind und der Arbeitsalltag fehlt, der dem Leben Sinn und Struktur gibt“, sagte Schreiner. Die Kooperation hat den Fachaustausch der Klinikärzte und Fachleute der Arbeitsverwaltung zum Ziel und der Arbeitnehmer kann sich bereits während des Klinikaufenthalts wieder auf den Jobeinstieg vorbereiten, wenn die Ärzte das für sinnvoll halten.

„Mit Beratung, Kulturförderung,  eigenen Veranstaltungen und Veröffentlichungen unterstützt der Bezirk das Kulturleben in allen Regionen der Oberpfalz“, machte Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl deutlich. In Zeiten der Globalisierung würden viele Menschen verstärkt den Bezug zur Heimat suchen, ergänzte er. Dabei komme es in der Kulturvermittlung darauf an, alle Menschen mitzunehmen und das Wie und Warum von Traditionen, Bräuchen, Sprache und Geschichte ohne Wertungen darzustellen.  Die Baugeschichte und Gebäude der Oberpfalz sind dem Bezirk wichtig: Trotz seiner relativ geringen Größe hat der Bezirk die höchsten Ausgaben für die Denkmalpflege unter den sieben bayerischen Bezirken: Pro Einwohner etwa einen Euro, also ca. 1 Million Euro. Mit seinen insgesamt 15 Förderprogrammen von der Volksmusik über die Festspielförderung bis zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit will der Bezirk vor allem Hilfe zur Selbsthilfe leisten und gewachsene Strukturen vor Ort unterstützen. Das reiche Kulturleben der Oberpfalz offenbart der mittlerweile in sechzig unterschiedlichen Kategorien seit dem Jahr 2000 vergebene Kulturpreis der Oberpfalz. Ab Frühjahr kommenden Jahres wird der Bezirk auch die Popularmusik wie Rock, Pop und Jazz stärker fördern, dafür wird eine hauptamtliche Vollzeitstelle geschaffen.  Als Kulturmacher tritt der Bezirk mit Kursen und Veranstaltungen wie dem Kindersingen, den stark besuchten Trachtennähkursen oder den Zwiefachentagen an die Öffentlichkeit. Der nächste Zwiefachentag findet am 18. April 2020 in Berching statt. „Wir schaffen damit für Freunde der Volksmusik und des Volkstanzes ein erlebnisreiches und gutes Gemeinschaftsgefühl“, sagte der Bezirksheimatpfleger. Das bestätigte Bezirksrätin Heidi Rackl aufgrund ihrer Teilnahme am letzten Zwiefachentag in Sulzbach-Rosenberg.

Einen nahrhaften Abschluss fand der Besuch der Neumarkter Gäste beim Mittagessen im lichtdurchfluteten „medborante“ des Bezirksklinikums.

 

Gruppenfoto im Brunnenhof mit ca. 50 Personen
Die Besuchergruppe aus Neumarkt mit Bezirksrätin Heidi Rackl (vordere Reihe, 4.v.re.), dem Leiter der Bezirkssozialverwaltung, Dr. Benedikt Schreiner (g. rechts) und dem Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl (hintere Reihe, g.re.)