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Milan Kuna

Karel Reiner (1910 - 1979) - Der Komponist in seiner Zeit

Schriftenreihe des Sudetendeutschen Musikinstituts, Band 9

Karel Reiner gehört zu den fesselndsten Komponisten der Musikmoderne in der Tschechoslowakei. Aufgewachsen in einer jüdischen Familie mit deutscher Muttersprache, schloss er sich schon in jungen Jahren der tschechischen Prager Musikavantgarde an. Die Jahre des nationalsozialistischen Rassenwahns überlebte er unter schicksalhaft-glücklichen Umständen. Nach dem Krieg war Reiner zunächst geneigt, sich den Forderungen des sozialistischen Realismus zu beugen, wurde dann aber rasch als "Formalist" angesehen. Seine Hoffnungen, die er in die Reformen des "Prager Frühlings" 1968 setzte, erfüllten sich nicht. Reiner antwortete mit kritsich-pointierten Kompositionen und blieb sich bis zuletzt als wacher und unangepasster Schöpfergeist treu. 

Milan Kuna (Jahrgang 1932) ist ein über Tschechien hinaus bekannter Musikkritiker und Musikwisschaftler. ER hat über die Komponisten Antonin Dvorák und Karel Boleslav Jirák publiziert, über den Dirigenten Václav Talich sowie über die tschechische/böhmische Musik des 20. Jahrhunderts unter verschiedensten Aspekten. In deutscher Sprache erschien seine grundlegende Studie "Musik an der Grenze des Lebens. Musikerinnen und Musiker aus böhmischen Ländern in nationalsozialistischen Konzentrationslager", Frankfurt a. M. 2000.

Erschienen als Band 9 in der Reihe "neue wege-nové cesty"
(Schriftenreihe des Sudetendeutschen Musikinstituts), Regensburg 2014
Con Brio Verlagsgesellschaft CB 1253
ISBN 978-3-940768-53-7