Leichte SpracheSuche

Neujahrsgrußwort von Bezirkstagspräsident Franz Löffler

Bezirkstagspräsident Franz Löffler (Foto: Franz Bauer).

Liebe Oberpfälzerin, lieber Oberpfälzer,

in diesen Tagen blicken viele mit Sorge auf Krisen, Konflikte und politische Unsicherheiten. Doch gerade jetzt lohnt sich ein objektiver Blick auf unsere Region. Denn dieser zeigt Überraschendes und macht Mut, weiterhin anzupacken: Die Oberpfalz steht heute stabiler da als viele andere Teile Deutschlands.

Das war bei weitem nicht immer so. Früher hätte unsere Region unter ähnlichen äußeren Belastungen wirtschaftlich stark gelitten. Dass dies heute anders ist, verdanken wir vor allem der Innovationskraft, dem Fleiß und der Verantwortungsbereitschaft der Menschen. Gemeinsam haben wir, in enger Partnerschaft mit unseren tschechischen Nachbarn, unserer Heimat eine neue Form von Resilienz erarbeitet.

Gerade in herausfordernden Zeiten besinnen wir uns auf unsere Werte und zeigen unsere besondere Stärke: einen großen sozialen Zusammenhalt.

Es ist wichtig, zu erkennen, dass wir kein Spielball äußerer Mächte sind, sondern wir unser Schicksal selbst in die Hand haben. Es liegt an uns die Segel richtig zu setzen – das ist unsere Haltung.

Dazu gehört auch Ehrlichkeit: im Umgang miteinander ebenso wie in unserem Bild vom Staat. Welche Leistungen erwarten wir von ihm? Wo beginnt die Eigenverantwortung jeder Bürgerin und jedes Bürgers? Die Kernaufgaben des Staates sind seit jeher klar: innere und äußere Sicherheit, eine funktionierende Infrastruktur und ein finanziell tragfähiger Sozialstaat, der jene unterstützt, die wirklich Hilfe benötigen.

Diesen Kern gilt es wieder zu stärken, damit die Wirtschaft wieder besser in Schwung kommt. Als Bezirkstagspräsident sehe ich täglich die Auswirkungen von Inflation und steigenden Kosten in der Pflege: Immer mehr Menschen sind auf Sozialhilfe angewiesen, weil sie Heimkosten nicht mehr selbst tragen können. Gleichzeitig gibt es Fälle, in denen die soziale Gießkanne nach dem Prinzip ausgeschüttet wird, möglichst allen, möglichst viel. Auch an Menschen mit viel Geld, die ohne genauso gut leben könnten. Das kann sich unser Staat auf Dauer nicht leisten.

Der Freistaat Bayern hat den Bezirken mit der Erhöhung des kommunalen Finanzausgleichs um 480 Millionen Euro auf insgesamt 1,3 Milliarden Euro eine dringend benötigte Atempause verschafft. Diese gilt es zu nutzen, um Strukturen und Gesetze – etwa das kostentreibende Bundesteilhabegesetz – neu zu ordnen. Das Beispiel des Poolings von Schulbegleitern zeigt: Es gibt effizientere Lösungen, ohne Qualität einzubüßen.

Der Bezirk Oberpfalz ist bereit, hier aktiv voranzugehen. Wir machen dem Bundesgesetzgeber konstruktive Vorschläge aus der Praxis. Unsere Beratungseinrichtungen stärken Unternehmen und fördern innovative Ideen. Gemeinsam mit zahlreichen staatlichen und gesellschaftlichen Akteuren arbeiten daran, die Chancen von KI und Robotik für die Region nutzbar zu machen. Die medbo gewährleistet weiterhin höchste medizinische Qualität in Wohnortnähe – mit neuen Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Weiden sowie der Psychosomatik in Parsberg ab Frühjahr 2026.

Auch Kultur und Heimatpflege bleiben zentrale Bausteine unseres gemeinschaftlichen Lebens. Mit Veranstaltungen, dem Heimatmobil sowie Förderprogrammen für Denkmalpflege, Volksmusik und Festspiele stärken wir kulturelle Vielfalt, Kreativität und Zusammenhalt.

In herausfordernden Zeiten brauchen wir Menschen, die Mut machen, Verantwortung übernehmen und Brücken bauen. Menschen, die sich für ein gelingendes Miteinander einsetzen.

Ich wünsche Ihnen ein gesundes, zufriedenes und gutes neues Jahr.

Franz Löffler

Bezirkstagspräsident