Glücksprojekt der Martini-Schule mit Inklusionspreis ausgezeichnet
Gemeinsames kochen und werkeln verbindet und schafft Berührungsängste ab. Das beweisen die Martini-Schule Freystadt und die Regens-Wagner-Schule Zell.
Freystadt. Pasta Alfredo, Heidelbeertaler, Hackfleischtopf, Magnetstifthalter oder Serviettenringe: All das sind Ergebnisse des „Glücksprojekts“ der Martini-Schule Freystadt, das jetzt mit dem Inklusionspreis des Bezirks Oberpfalz im Bereich „Schule und Musik/Theater“ ausgezeichnet wurde.
„Bei diesem Projekt wird nicht nur deutlich, dass Inklusion an Schulen vorbildlich umsetzbar ist, obwohl sie im Lehrplan nicht verpflichtend vorkommt. Sondern auch, dass Inklusion über Bezirksgrenzen hinweg gelingen kann“, sagte Bezirkstagspräsident Franz Löffler. Annette Holtmeier, Schulleiterin der Regens Wagner Schule in Zell ergänzte: „Nicht nur Menschen mit Besonderheiten haben hier zusammengearbeitet. Auch wir Menschen aus Mittelfranken wurden inkludiert.“
Denn bei diesem „Glücksprojekt“, wie Christine Gottschalk, Schulleiterin der Martini-Schule, das Projekt „Kochen und Technik kennen keine Barrieren“ nennt, handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt – bei dem sich die jetzige Klasse 9M der Martini-Schule seit Januar 2023 regelmäßig mit gehörlosen Jugendlichen der Regens-Wagner-Schule Zell trifft. Zuerst, um gemeinsam zu kochen und inzwischen auch, um gemeinsam zu werkeln. Dabei dürfen die Schüler selbst wählen, was sie lieber machen möchten.
„Wenn Menschen mit und ohne Behinderung aufeinandertreffen, sind Berührungsängste keine Seltenheit. Deswegen finde ich es besonders lobenswert, dass mithilfe des Projekts eben diese Ängste abgebaut und überwunden werden“, sagte Löffler. Auch bei der Preisverleihung fällt auf: Die Beteiligten gehen aufeinander zu, versuchen sich mit Händen und Gesten zu verständigen und zeigen, wie verbindend eine gemeinsame Tätigkeit sein kann – dabei ist es ganz egal, ob mit oder ohne Handicap.