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Wenn Kulturarbeit zur Oberpfälzer Tradition wird

Nach zweijähriger Pause startet das Jahr 2023 mit einer Neuauflage des Instrumentenbau- und –spielkurses des Bezirks Oberpfalz – wieder mit dabei: der Hungertanz.

Regensburg. Bereits seit 1972 gibt es den Instrumentenbau- und -spielkurs, der von der Kultur- und Heimatpflege des Bezirks Oberpfalz organisiert und durchgeführt wird. Wäre die Pandemie nicht gewesen, hätte der Kurs dieses Jahr sein 50. Jubiläum gefeiert. So ist es das 48. Mal, dass sich die Teilnehmer in der Jugendbildungsstätte (Jubi) Waldmünchen treffen.

„Es tut gut, wenn’s wieder funktioniert.“ Das steht für Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl nach den ersten Tagen fest. Viele Teile des Kurses wurden aus Tradition beibehalten, einiges musste aufgrund der Umstände verändert werden. Dazu gehört auch der etwas spätere Startzeitpunkt. „Eine Silvesterparty war im Frühjahr einfach noch nicht vorstellbar“, erklärte Appl. Das große Neujahrsansingen konnte hingegen wie gewohnt stattfinden. „Wir haben sogar eine 93-Jährige zum Tanzen gebracht“, freute sich der stellvertretende Bezirksheimatpfleger Florian Schwemin.

Das traditionelle Neujahrsansingen hat sogar eine 93-Jährige zum Tanzen gebracht. (Foto: Anita Neuhofer)

Zur Tradition gehört auch der Hungertanz vor dem Mittagessen um 12 Uhr.„Es ist nicht so, dass man sich den Hunger erst antanzen muss“ sagte Appl. „Das Essen ist einfach so gut, dass man viel Hunger mitbringen muss“, klärte Johannes Himmelhuber, Leiter der Jugendbildungsstätte, auf. Musikalisch gab es im Programm eine entscheidende Änderung: Zum ersten Malerweitert eine Bläsergruppe unter der Leitung von Sebastian Gröller das Spektrum des Kurses.

„Wir wollen die Menschen mit unserer Kulturarbeit begeistern und mitnehmen“, unterstrich Bezirkstagspräsident Franz Löffler. Dazu gehöre ein wertebasiertes, kulturelles Fundament wie dieser Kurs. Dass sich verschiedene Sparten mischen und so Melodien und Spielweisen ausgetauscht werden, ist für Schwemin ein „einzigartiges Kurserlebnis“. Dafür nehmen die insgesamt 87 Teilnehmer auch eine weite Anreise, beispielsweise aus Schweden, in Kauf. Von der Harfe über die Gitarre bis hin zum Dudelsack ist jedes Instrument willkommen.

Auch 2024 müssen Bürgermeister Markus Ackermann und seine Waldmünchner nicht auf ihr „kulturelles Highlight zu Beginn des Jahres“ verzichten. Die Planungen für den 49. Instrumentenbau- und –spielkurs laufen bereits an.

Gemeinsam mit Dudelsackbauer Toru Sonoda werden drei Dudelsäcke gebaut: Der Engländer und der Böhmische Bock sowie ein Hümmelchen.  In unserem Reel gibt es einen kleinen Einblick: https://www.instagram.com/reel/Cm9ERt8D_yG/?igshid=YmMyMTA2M2Y= (Material: Isabelle Lemberger)