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Das sind die Inklusionspreisträger 2022

Drei Preisträger aus der Oberpfalz dürfen sich dieses Jahr wieder über die Auszeichnung des Bezirks Oberpfalz freuen. Darunter ist auch eine Rumpelklasse.

Regensburg. Die Auslobung und Verleihung des Inklusionspreises sind inzwischen zur Tradition des Bezirks Oberpfalz geworden. Seit 2013 würdigt der Bezirk so Maßnahmen, Projekte und Initiativen in der Oberpfalz, welche die Lebenssituation und Teilhabemöglichkeit der Menschen mit Behinderungen verbessern.

Auch dieses Jahr konnte die Jury aus zahlreichen Bewerbungen wählen. Die Preisträger sind die Grund- und Mitteschule Deining, die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) aus Regensburg und der SV Mitterteich.

Die Rumpelklasse lernt die Punktschrift

Das Projekt „Die Rumpelklasse lernt die Punktschrift“ der Grund- und Mittelschule Deining überzeugte die Jury mit seinem schönen und ungewöhnlichen Ansatz. Die Rumpelklasse, das waren 17 Schüler und Schülerinnen in der ersten Klasse. Ein Kind ist von Geburt an blind. Daher war von Anfang an klar, dass die 1c das Lesen und Schreiben nicht nur mit den Buchstaben der Schwarzschrift, sondern auch mit den Buchstaben der Punktschrift lernen wird. Es dauerte nicht lange bis die Wörter zu Sätzen und die Sätze zu kurzen Texten wurden. Im September 2022 machte sich eine neue erste Klasse auf den Weg, um die Punktschrift mitzulernen. Ein Inklusionsprojekt aus dem Bilderbuch, wie die Jury findet.

Das Projekt „Die Rumpelklasse lernt die Punktschrift“ der Grund- und Mittelschule Deining (Foto: GMS Deining/Anna Lena Thyen)

Inklusionszirkel Flucht.Migration.Behinderung

Die Idee für das Projekt „Inklusionszirkel Flucht.Migration.Behinderung“ der EUTB Regensburg entstand nach einer zweitägigen Fortbildung, die sich dem Thema Flucht und Migration widmete. Da die Anfragen und Problemlagen von Menschen mit Fluchthintergrund und Behinderung immer größer werden, hatten laut Anna Goldberg (EUTB) Fachstellen und Betroffene den Wunsch, ein Gremium zu gründen - um sich so um die Belange der intersektional benachteiligten Menschen zu kümmern. Ziel des Zirkels ist die Vernetzung vor Ort. Für die Jury steht fest, dass der Inklusionszirkel und seine ehrenamtlich Mitarbeitenden von Beginn an wichtige Arbeit leisten, die insbesondere durch den Ukraine-Krieg an Aktualität und Intensivität gewonnen hat.

Sophia Neidhardt (Campus Asyl e.V., Projekt FIBA+), Anna Goldberg (EUTB Regensburg) und Lydia Keil (Landkreis Regensburg Integrationsstelle/Hilfen in schwierigen Lebenslagen) sind Teil des Inklusionszirkels. (Foto: Anna Goldberg)

RuF-Tennis des SV Mitterteich

Seit 2021 bietet die Abteilung Tennis des SV Mitterteich ein inklusives Sportangebot an: das RuF-Tennis, kurz für Rollstuhlfahrer und Fußgänger-Tennis. Bei dieser Sportart schlagen Rollstuhlfahrer und Fußgänger gemeinsam den Ball übers Netz, gemischt im Doppel. In Zusammenarbeit mit den Behindertenbeauftragten der Stadt Mittereich, dem Netzwerk Inklusion/OBA-FeD und interessierten Selbstvertretern gelang es der Abteilung Tennis des SV Mitterteich diese inklusive Gruppe in nur wenigen Wochen zu gründen. Der niederschwellige Zugang, der Einsatz und das Ziel der Abteilung Tennis, jegliche Barrieren abzubauen und die Mitglieder für die Vielfalt des Sports zu sensibilisieren, überzeugte die Jury des Bezirks Oberpfalz.

Das RuF-Tennis vereint Rollstuhlfahrer und Fußgänger allen Alters und aller Spielstärken. (Foto: Ponader)

Bezirkstagspräsident Franz Löffler wird die Preisträger in drei Einzelveranstaltungen auszeichnen. Der Preis ist mit jeweils 3000 Euro dotiert.