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Bezirk Oberpfalz zeichnet „unBehinderte Kulturtage Furth im Wald“ aus

Erster Preisträger für den Inklusionspreis 2020 gewürdigt – zwei weitere folgen

Furth im Walds Bürgermeister Sandro Bauer, Tamara Kagerer, Renate Hecht, Wera Müller und Bezirkstagspräsident Franz Löffler (v.l.n.re.) nach der Preisübergabe (Bild: MZ Cham/Gruber)

FURTH IM WALD. Seit über einem Vierteljahrhundert finden die „unBehinderten Kulturtage Furth im Wald“ statt. Jetzt hat Bezirkstagspräsident Franz Löffler die Kontaktgruppe für Menschen mit und ohne Behinderung Furth im Wald, den Kunst- und Kulturverein Freiraum e.V. und die Offene Behindertenarbeit (OBA) im Landkreis Cham mit dem Inklusionspreis des Jahres 2020 ausgezeichnet. Coronabedingt konnte die Preisverleihung im Vorjahr nicht stattfinden. Um den Infektionsschutz sicherzustellen, werden die drei Preisträger dieses Jahr einzeln ausgezeichnet.

Den Anfang machte die 1995 erstmals statt gefundenen „unBehinderte Kulturtage Furth im Wald“.  Aus der Taufe gehoben hat die bis zur Corona-Pandemie die jährlich stattfindenden Kulturtage vor allem Wera Müller, frühere Sozialreferentin der Stadt Furth i. Wald und die von ihr gegründete Kontaktgruppe für Menschen mit und ohne Behinderung. Die Menschen gestalten gemeinsame Gottesdienste, sind im Chor aktiv, engagieren sich in Kunstaktionen und vieles mehr. „Inklusion bedeutet im Idealfall, es spielt im Alltag keine Rolle mehr, ob ein Mensch behindert ist oder nicht“, betonte Löffler und übergab den mit 3.000 Euro dotierten Preis an die Macherin Wera Müller. Löffler machte deutlich, dass die Gesellschaft erkennen müsse, was Menschen mit Behinderung für die Gemeinschaft leisten können. „Für diese Bewusstseinsänderung ist aber noch Luft nach oben!“ stellte Löffler fest. Mit dem Inklusionspreis will der Bezirk seit 2013 Anstöße dazu geben. Diese Arbeit leisten auch Wera Müller und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter. „Zu Beginn war da noch eher Skepsis spürbar, das hat sie aber sehr gewandelt“, sagte sie in ihrem Dank für die Auszeichnung und brachte auf den Punkt, was Menschen mit Behinderungen auszeichnet: „In Ihrer Empathie sind sie unübertreffbar“. Bezirkstagpräsident Löffler nannte Müller „ein Juwel bei uns im Landkreis Cham.“

Altersbedingt wird sich Wera Müller aus der Organisation der Kulturtage zurückziehen. Mit den Nachfolgerinnen Tamara Kagerer, Leiterin der Offenen Behindertenarbeit Cham und Renate Hecht, Behindertenbeauftragte des Landkreises wird, sich auch das Konzept ändern: Unter dem Titel „unBehinderte Kulturtage des Landkreises Cham“ werden sie in Zukunft im jährlichen Wechsel an verschiedenen Orten des Landkreises stattfinden.

"Am Anfang war da schon eher Skepsis" - Wera Müller gibt einen Überblick zur Entwicklung der unBehinderten Kulturtage (Bild: Bezirk Oberpfalz/Bonack)