Vlasta Reittererová
Kontexte – Konflikte - Kooperationen
Zu den deutsch-böhmischen Kulturbeziehungen und zur Musik der Zwischenkriegszeit

Der vorliegende Band bietet eine Auswahl von Texten der tschechischen Musikwissenschaftlerin Vlasta Reittererová zur böhmischen und tschechischen Musik des 19. und 20. Jahrhunderts. Thematisch spannt sich ein Bogen von der tschechischen Nationalromantik über die künstlerischen Aufbrüche der Prager Zwischenkriegszeit (1918–1938) bis hin zu Beiträgen über einzelne Komponisten (u.a. Viktor Ullmann, Hanns Schimmerling, Fidelio Friedrich Finke). Dabei besitzen institutions- und rezeptionsgeschichtliche Aspekte einen hohen Stellenwert (zur Geschichte des Prager Konservatoriums bzw. zur Wirkung Gustav Mahlers und der Schönberg-Schule in Böhmen). Indem die Autorin den genannten Zeitraum als ein komplexes Ineinander - greifen unterschiedlicher kultureller Milieus begreift (sozialer wie nationaler, tschechischer, deutschböhmischer und jüdischer), setzt sie sich entschieden von den Einseitigkeiten und Ideologisierungen bisheriger nationaler bzw. ethnozentrischer Zugangsweisen ab. Unter diesem Vorzeichen fügt sich ihr Textkorpus zu einer impliziten Erzählung der neueren Musikgeschichte Böhmens, die verwickelte kulturhistorische Zusammenhänge auch über die Musik im Engeren hinaus als „Konfliktgeschichte“ nachvollziehbar macht.
Erschienen als Band 21 in der Reihe "neue wege-nové cesty"
(Schriftenreihe des Sudetendeutschen Musikinstituts), Regensburg 2025
ConBrio Verlagsgesellschaft CB 1312
ISBN 978-3-949425-12-7



